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Donnerstag, Juni 25, 2009

 

Vorstandsgehälter

Warum brauchen wir ein Gesetz über Managergehälter.
Es ist natürlich politisch gut durchsetzbar. Die Masse der Beschäftigten ist keine Führungskraft, auch wenn der Titel evtl. sogar das inflationäre Manager beinhaltet. Und die Masse der Manager verdient gut, aber nicht übertrieben. Was auch immer unter 'übertrieben' zu verstehen ist.
Warum sich darüber aufregen, dass Vorstände, die vor allem das besonders gut machen, was ihnen selber nutzt. Das tun die allermeisten Menschen (hoffentlich), allerdings nicht ganz so erfolgreich. Das ist sicher keine Bestrafung wert.

Oft nutzt es den Unternehmen auch. Wie nachhaltig das ist, kann natürlich nicht gesagt werden. Wenn also Gesellschafter eines Unternehmens bereit sind, auf die Forderungen eines potentiellen Vorstandes einzugehen, warum sollen sie das nicht tun.

Man mag einwenden, dass doch viele Arbeitsplätze davon abhängen. Das ist richtig. Genauso richtig ist, dass die Geldgeber, die Gesellschafter, die Banken, auch in ihrem Erfolg davon abhängen. Es ist doch skurril anzunehmen, dass ein Vorstand einen Gesellschafterkreis problemlos ausnehmen darf.

Natürlich ist klar, dass es allen Beteiligten, den Vorständen, den Gesellschaftern, den Mitarbeitern und den Kunden, dann am besten geht, wenn das Unternehmen floriert. So werden die Anstellungen von Vorständen im Profit-Himmel geschlossen und in der Krisenhölle geschieden. Wie auch bei vielen Ehen sind dann die Regelungen eher mangelhaft.

Die Zwitterfunktion eines Vorstandes - angestellt, aber teilweise mit erheblicher unternehmerischer Verantwortung - macht besondere Regelungen notwendig. Vorstände gehören in das unternehmerische Risiko, auch mit ihren variablen Gehaltsanteilen.
Das feste Grundgehalt sollte sich aber immer an dem im Unternehmen möglichen und gewünschten auch langfristig bezahlbaren durchschnittlichen Gehaltsniveau orientieren und höchstens das doppelte davon betragen.

Die Gesellschafter sind hier in der Pflicht, nicht der Gesetzgeber. Es ist auch für die Gesellschafter von Vorteil, es so zu handhaben. Der Vorstand wird sich dann darum kümmern, das durchschnittliche Gehaltsniveau über die Jahre zu erhöhen. Da er aber parallel in seinen variablen Gehaltsanteilen an dem Profiterfolg partizipiert bzw. leidet unter Verlusten, wird er auf langfristige Produktivitätssteigerung achten müssen und das ist genau das, was das Unternehmen Wettbewerbsfähig macht.

Bullshit dagegen sind 1€ Vorstände. Die Bereitschaft, nach Jahren des Absahnens auch mal ein Jahr mit gutem Beispiel voranzugehen und auf einen Großteil oder alle Bezüge zu verzichten, zeugt nicht von gutem Vorbild sondern von Wilkür. Es fällt in solchen Jahren eh vergleichweise leicht, da die variablen Bezüge hier üblicherweise gering ausfallen bzw. gar nicht anfallen. Schließlich ist das von der Masse der Angestellten nicht mitzugehen und selbst Lohnverzicht von 10% dürften schon schmerzlich sein.

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