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Freitag, Februar 09, 2007

 

Wem nützt das neue REIT Gesetz


Die Bundesregierung und die Koalition scheint sich darin einige zu sein, daß weitere amerikanische Geldmarktprodukte auch in Deutschland nützlich sind. Nützlich nur für wen? Zuerst sicher für den Staat selber! Bringt ein Unternehmen seine Immobilien in einen REIT ein wird sie zum Verkehrswert bewertet. In den Büchern steht die Immobilie häufig aber mit dem Buchwert. Das ist oft genug der Wert, zu dem die immobilie erworben wurde. Das kann lange her sein, Jahre, Jahrzehnte. Da sind Inflationswirkungen und Wertsteigerungen entstanden. Nehmen wir an, ein Grundstück hat in den letzten 40 Jahren lediglich seinen inneren Wert beibehalten, also der Verkehrswert ist im Vergleich zu ähnlichen Immobilien nach wie vor unverändert. In der Bilanz eines Unternehmens steht diese Immobilie dann aber vermutlich zum Zehntel ihres heutigen Wertes. Bei Gebäuden kann man das sicher nicht so einfach betrachten, aber Analogien sind sicher zulässig. Was also passiert, wenn die Immobilie in den REIT eingebracht wird? Die Immobilie wird zum Verkehrswert bewertet. Die Differenz zwischen Buchwert und Verkehrwert erbirngt einen außerordentlichen Buchgewinn und dieser muß versteuert werden. Skurril: der Buchgewinn ist ein Gewinn, dem kein Liquiditätszufluß gegenübersteht, da der Wert nun in REIT-Aktien steckt. Aber es müssen Steuern gezahlt werden und das, obwohl der Gewinn nur scheinbar entstanden ist, denn wenn eine vergleichbare Immobilie gekauft werden müßte beträgt das Investment logischerweise auch den gleichen Betrag wie aus dem Erlös. Der ist aber nun schon geschrumpft, nämlich um die Steuern, die auf den Buchgewinn gezahlt werden müssen. Da tröstet es erst einmal wenig, wenn der Steuersatz niedriger ist, als der normale Körperschaftssteuersatz.

Natürlich nützt es nicht nur dem Staat. Wenn die Immobilie als Spekulationsobjekt betrachtet wird und der Anteil der Inflationsbedingten Wertsteigerung vernachlässigbar klein ist, dann nützt es auch dem Spekulanten.

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