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worüber nicht gesprochen aber doch geschrieben werden sollte. Bildung, Werte, Gesellschaft - was uns weiterbringt.

Donnerstag, Dezember 10, 2009

 

Wachstum! - oder doch lieber nicht?

Die Bundesregierung verdammt die Republik zu Wachstum per Gesetz. Also wachsen wir. Oder eben nicht, weil zumindest in der Natur für das Wachstum die Hormone in der Jugend verantwortlich sind. Es hat schließlich seinen Grund, dass die meisten Menschen mit Abschluß der Pubertät mit dem Wachstum aufhören. natürlich bleiben auch danach noch Wachstumskomponenten. Körperliche Fitness lässt sich durchaus als Wachstum der Leistungsfähigkeit bezeichnen und die charakterliche und geistige Reife sollten auch nicht vernachlässigt werden. Werden sie aber, da wir nur das Längenwachstum der Wirtschaft messen.

Die Notwendigkeit wirtschaftlichen Wachstums lässt sich gut begründen: Produktivitätssteigerung, also ein effizienter Produktionsprozessm, führt zu weniger Faktoreinsatz für den gleichen Output. Weniger Faktoreinsatz heißt weniger Resosurcengebrauch und ist damit ein wichtiger Beitrag für Nachhaltigkeit. Aber es heißt auch weniger Personaleinsatz. Bei sonst gleichen Bedingungen heißt dass mehr Arbeitslosigkeit bei gleichem Wohlstand. Der oft propagierte Ausweg: lasst uns mehr konsumieren: 2 Autos, 3 Handies, 40 KG Übergewicht. Von der Sättigung zur Übersättigung. Und was dann? Dann kommt sie doch, die Arbeitslosigkeit. Wenn nicht gleichzeitig ein kontinuierlicher Umbau der Wirtschaft erfolgt. Die Produktion bleibt auf einem gewissen Niveau, andere Bereiche können die freigewordenen Arbeitskapazitäten aufnehmen.

Die Herausforderung ist: die Produktivitätsfortschritte gehen sehr schnell, die Anpassungsprozesse wirtschaftlicher Art setzen oft gesellschaftliche Anpassungsprozesse mit Verändeungen in der Ausbildung voraus und die gehen eher langsam. Deshalb werden wir mit einem strukturellen Überangebot an Arbeitskräften für Bereiche, in denen der Bedarf nicht gegeben ist, noch Jahrzehnte leben müssen.
Erst wenn der Produktionsbereich sich weltweit auf einen mehr oder weniger stabilen Niveau einpendeln kann, kann auch ein langfristiger Anpassungsprozess erfolgen. Ein Generationenthema, dass den Ausweg aus der einseitigen produktinsorientierten Wachstumsschleife darstellt.

Die Klimabewegten sehen in dem steten Wachstumsdrängen die Hauptursache von etwas, was sie als Klimakatastrophe bezeichnen. Und vermittelt den Eindruck, dass wir etwas dagegen tun können. Das Typische an einer Katastrophe ist üblicherweise, dass man ihr ausgeliefert ist, die Macht, sie zu verhindern besteht nicht. Erdbeben, Tsunamis, sintflutartige Regenfälle, Vulkanausbrüche sind Katastrophen. Und so ist es mit dem Klima auch. Das heißt, dass wir uns mit den Auswirkungen der Katastrophe auseinander setzen müssen. Es macht durchaus Sinn, meinen Keller auszupumpen, wenn er nach einer Überflutung mit Wasser gefüllt ist. Es macht keinen Sinn, vorher zu versuchen, das Tauwetter zu verhindern. Das aber scheinen manche versuchen zu wollen. Gott spielen. Unsere Natur ist so wie sie ist, die gesetzmässigen, denen sie folgt, sind hoch komplex und noch unzureichend verstanden.

Unser Produktionswachstum und natürlich schon die reine Zahl der Menschen auf der Erde hat einen enormen Einfluss auf unser direktes Lebensumfeld. Doch die moralisch ethischen Grundlagen für unseren Umgang miteinander und mit der Umwelt sind schon lange gelegt und wohl am besten durch den Kantschen Imperativ beschrieben: Handle stets so, dass die Maxime deines Handelns die Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung sein kann.

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